Bernd Janowski/Dirk Schumann
Dorfkirchen
Beiträge zu Architektur, Ausstattung, Denkmalpflege

 

Um die Kirche tatsächlich im sprichwörtlichen Dorf zu lassen, arbeiten in den östlichen Bundesländern neuerdings viele Wissenschaften zusammen gegen den langsamen Zerfall: Archäologen, Architekten, Archivare, Denkmalpfleger und Kunsthistoriker. Ihr Ziel ist es, neben dem Erhalt dieser Kulturträger auch Interesse für die weitere Nutzung zu wecken: Man pflegt das, was man nutzt. Die exzellenten und tiefgründigen wissenschaftlichen Ergebnisse werden im vorliegenden Band überwiegend auf die Gebiete »Architektur«, »Ausstattung« und »Funktions- und Nutzungsgeschichte« verteilt. Einige der 25 Beiträge stellen beispielsweise »Bautypen mittelalterlicher Dorfkirchen in Berlin und der Mittelmark« (Dirk Schumann) vor, andere gehen auf Einzelphänomen wie die »Vorreformatorische[n] Bildwerke in nachreformatorischen Altaraufsätzen« (Werner Ziems) ein. Die Beiträge sind durchaus geeignet, um aus ihnen Schlüsse für die eigene Arbeit in einer mittelalterlichen Dorfkirche zu ziehen.
(eg) in: Kirchenpädagogik. Zeitschrift des Bundesverbandes Kirchenpädagogik e.V., H. 1/2007

Dorfkirchen gehören nicht zu den Objekten, denen sich die kunsthistorische Forschung mit Hingabe gewidmet hat. Kaum jemals findet man in einem Vorlesungsverzeichnis eine Lehrveranstaltung zum Thema, kaum reflektiert eine der umfassenden Architekturgeschichten von Pevsner bis Kostof diese Kleinbauten. Mit gutem Grunde könnte man sagen, denn diese meist einschiffigen, oft ungewölbten Rechtecksäle, denen höchstens ein eingezogener Chor, ein vorgestellter Westturm oder ein Turm über der Apsis beigegeben sind, erscheinen nun einmal nicht als Bauten, die man tiefer befragen möchte, die den Forscher vor große Rätsel stellen oder in deren Baugeschichte man spektakuläre Erkenntnisse über den mittelalterlichen Baubetrieb erwarten könnte. Die Typenvielfalt von Dorfkirchen ist begrenzt, die meisten der im 12. bis 14. Jahrhundert in ganz Deutschland gebauten Dorfkirchen ähneln sich in ihrer einfachen, profanen Grundstruktur. Dass sie dennoch und zu Recht Gegenstand gewichtiger Publikationen wie der vorliegenden sein können, ist der Tatsache geschuldet, dass etwa 90 Prozent der mittelalterlichen Bevölkerung auf dem Lande gelebt und in solchen Bauten ihren kirchlichen Alltag erfahren hat.
Friedrich Möbius wies bereits 1988 auf diesen Umstand hin und untersuchte »Die Dorfkirche im Zeitalter der Kathedrale (13.Jh.)«. Möbius ging es damals aber nicht nur um eine Art Ehrenrettung der Dorfkirche, sondern er entwickelte aus dem formalen Widerspruch der künstlerisch und bautechnisch hoch entwickelten Kathedrale zum gleichzeitigen schlichten Dorfkirchenbau ein Plädoyer für eine strukturgeschichtliche Vertiefung des Stilbegriffs. Denn auch wenn es stilgeschichtlich »kaum einen Zusammenhang von gotischer Kathedrale und gleichzeitiger Dorfkirche« gäbe, so veranschaulichten beide doch »strukturgeschichtlich […] das gleiche Gesellschaftsmodell einer hierarchisch geordneten Welt mit objektiven Interessenausgleich: als neue Erde mit königlichem Friedensfürsten die schwerelos aufsteigende Kathedrale in ihren unermesslichen Dimensionen, als Rechts- und Heilsbezirk – als ›Friedensinsel‹ – der winzige turmbewehrte Versammlungsraum der Dorfgenossenschaft« (47).
Auch wenn Möbius' Forschungsintention heute nicht mehr en vogue ist, so waren es doch auch seine Überlegungen, die zu einem verstärkten Interesse an Dorfkirchen geführt haben. Nicht minder sind es denkmalpflegerische Überlegungen und Notwendigkeiten, die das zunehmende Interesse an – besonders gefährdeten – ländlichen Bauten befördern. Diese Interessenlage spiegelt sich auch in den auf eine 2004 in Prenzlau veranstaltete Tagung zurückgehenden Beiträgen des gewichtigen, sorgfältig bebilderten und produzierten Bandes. Von den 26 Autorinnen und Autoren des Bandes haben acht Kunstgeschichte studiert, die anderen sind Historiker, Bauforscher, Architekten, Denkmalpfleger, Restauratoren, Geodäten. Die Herausgeber haben die Beiträge in fünf Gruppen gegliedert: Geschichte, Architektur, Ausstattung, Funktions- und Nutzungsgeschichte, Denkmalpflege. Das Spektrum reicht von siedlungsgeschichtlichen Aspekten über Baumaterialien, Bautechnik und Bautypen, Wandmalereien, die Dorfkirche als Begräbnisplatz, bis hin zur Frage der aktuellen Nutzung denkmalgeschützter ländlicher Sakralbauten. Zeitlich reicht das Spektrum von der Romanik bis ins 19. Jahrhundert, topografisch liegt ein Schwerpunkt in den östlichen Bundesländern.
Nicht alle Aspekte des Bandes können hier gewürdigt werden, hervorgehoben seien nur einige, die über das Untersuchungsgebiet hinaus von Interesse sein können. So ist interessant zu beobachten, wie bestimmte Bauformen, aber auch die Wahl von Baumaterialien (Feldstein, Backstein) von den hochrangigen Klosterbauhütten der näheren Umgebung abhängig waren. Am Beispiel der Haupttypen ländlicher Pfarrkirchen in den vier preußischen Bistümern (Kulm, Pomesanien, Ermland, Samland) kann unterschieden werden, wie stark sich der Einfluss des Landesherrn auf den Dorfkirchenbau auswirkte. So lässt sich hier der »Gegensatz zwischen den kleinen, die christliche Gemeinschaft betonenden Kolonistenkirchen und den großen landesherrlichen Zentralkirchen, in deren Architektur Hierarchie anzeigende Elemente dominieren« (152) beispielhaft beobachten. Von großem Gewinn für die Erforschung der altmärkischen romanischen Dorfkirchen sind die ausführlich dokumentierten dendrochronologischen Untersuchungen von Ulf Frommhagen (S. 153–236). Methodisch wertvoll ist der Beitrag Dirk Höhnes über »Neuzeitliche Archivalien als Quellen zu mittelalterlichen Bauzuständen ländlicher Kirchen« (S. 284–320).
Ist der größte Teil der Aufsätze auf wissenschaftlich hohem Niveau und somit geeignet, die Dorfkirchenforschung aus dem ihr noch immer anhaftenden Manko heimatgeschichtlicher Prägung zu befreien, so verbleibt leider mancher Beitrag auf einem gleichsam vorwissenschaftlichen Niveau, wobei insbesondere eine begriffslose stilgeschichtliche Taxierung auffällt, welche die Bauten im Sinne einer Stilfibel in einem groben Raster routiniert sortiert, ohne dass dabei ein Erkenntnisgewinn abzusehen wäre. Anstatt etwa die mittelalterlichen Dorfkirchen in Berlin und der Mittelmark anhand bestimmter Merkmale stilgeschichtlich einzuordnen, wäre vielleicht die Frage nach Patronatsverhältnissen und deren vermutlichen Auswirkungen auf die Baugestalt von größerem Interesse gewesen. Der Beitrag von Rainer Müller über die Dorfkirchen im Archidiakonat St. Severi Erfurt (S. 261–281) ist zwar in der Auswahl seines Untersuchungsgebiets auf einem viel versprechenden Weg, verbleibt aber leider auf einer bautypologischen und stilgeschichtlichen Ebene. Überhaupt werden im ganzen Band kirchenrechtliche Zusammenhänge nicht berücksichtigt, worin sich das auf Bauforschung und Denkmalpflege abgestellte Hauptinteresse der Herausgeber spiegelt. Da in den denkmalpflegerischen Beiträgen zahlreiche neugotische Dorfkirchen des 19. Jahrhunderts angesprochen werden, vermisst man umso stärker den Dorfkirchenbau des 16. bis frühen 19. Jahrhunderts.
Leider haben die Herausgeber sowohl auf einen Forschungsüberblick als auch auf eine zusammenfassende Einführung verzichtet, die über Auswahl und Gewichtung der Beiträge informiert hätte. Die Aufnahme der Beiträge über Taufengel des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts in Dorfkirchen der Uckermark, über die Baugeschichte des Schul- und Bethauses in Wuchewier von 1764 oder über die Wiederherstellung der neugotischen Schlosskirche (!) in Kröchlendorff (1864–1868) ist zumindest erklärungsbedürftig. Nicht nur hier hätte dem Band eine Beschränkung auf weniger Themen gut getan.
Abschließend beschäftigt sich Bernd Janowski, als Mitherausgeber des Bandes und Geschäftsführer des Förderkreises Alte Kirchen e.V., mit dem Thema der Bewahrung und Umnutzung denkmalgeschützter ländlicher Sakralbauten, leider wiederum nur in der eingeschränkten Perspektive auf den Raum Brandenburg und die anderen neuen Bundesländer. Der Blick über den Tellerrand geht zwar nach Gotland (S. 412–438), kaum aber in Richtung Westen, wo ganz ähnliche Probleme in Bezug auf Forschung und Erhalt von ländlichen Bauten anstehen und zu bewältigen sind. Die Herausgeber hätten im Haupt- oder im Untertitel des Buchs deutlich machen müssen, dass sie sich fast ausschließlich mit mittelalterlichen Dorfkirchen im östlichen Deutschland und im weiteren Osten Europas beschäftigen. So werden beim Leser falsche Erwartungen geweckt, wenn der Band auch dank seiner zahlreichen ausgezeichneten Beiträge der Dorfkirchenforschung wichtige Impulse gibt.
Klaus Jan Philipp in »sehepunkte 6« vom 15. Oktober 2006

So reichhaltig ist die Welt der Dorfkirchen in unserem Land – und mit diesem Buch läßt sie sich entdecken. Praktiker aus der Denkmalpflege und Historiker sind die Autoren. Gut verständlich und informativ schreiben sie über Baustoffe und Begräbnisplätze, über Taufengel, Wandmalereien, Altaraufsätze oder Putzfriese. Allein das siebenseitige Ortsregister am Ende ist eine Fundgrube für jeden Freund der Kirchenkultur.
In: »Mitteilungen der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland«, 2006

In der Reihe »Beiträge zu Architektur, Ausstattung und Denkmalpflege - Kirchen im ländlichen Raum« erschien 2004 der dritte Band »Dorfkirchen«, herausgegeben von Bernd Janowski und Dirk Schu­mann. Hierbei handelt es sich um eine Aufsatzsammlung, die dem Leser ein breites Spektrum aktueller Erkenntnisse aufzeigt. Die 23 Beiträge geben die ganz besondere Sichtweise von Archäologen, Architekten, Denkmalpflegern, Historikern, Kunsthistorikern und Restauratoren wieder. Dementsprechend reichhaltig sind die Themen.
Neue Einblicke in die Entwicklungsgeschichte von Dorfkirchen werden dargelegt. Architekturbesonderheiten, denkmalpflegerische Aspekte und künstlerische Ausgestaltung erörtert. Die Beiträge entstanden im Ergebnis einer Tagung des Förderkreises »Alte Kirchen Berlin Brandenburg e.V.«
Einige davon sollen im folgenden kurz angerissen werden: Markus Agthe wertet in seinem Aufsatz über Archäologie in und an Kirchen im ländlichen Raum 50 Ausgrabungen in der Niederlausitz und dem angrenzenden Elbe-Elster-Gebiet aus. Dabei werden unter anderem die unterschiedlichen Formen der Körperbestattung vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert untersucht. In diesem Zusammenhang ist auch auf den Artikel »Die Dorfkirche als Begräbnisplatz. Mittelalterliche und neuzeitliche Bestattungen im östlichen Brandenburg« von Blandine Wittkopp zu verweisen. Der Beitrag zeigt ebenfalls, wie die Archäologie neue Erkenntnisse über die Entstehungsgeschichte von Dorfkirchen liefert, wo historische Quellen in Schriftform fehlen. Wer sich mit Kirchengeschichte beschäftigt, weiß, daß sehr oft in den Chroniken von Vorgängerbauten aus Holz die Rede ist. Doch dies wurde meist spekulativ angenommen. Erst in den letzten beiden Jahrzehnten sind indirekte und direkte Nachweise für die Existenz solchen Holzkirchen erbracht worden. Agthe weist nach, welch großen Bestand es in dem von ihm untersuchten Gebiet zu Anfang seiner Besiedlung gab. Weiter ist zu erfahren, daß bei Fußbodenerneuerungen eine Vielzahl von Kleinfunden gemacht wurde, angefangen vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Darunter sind Münzen mit kleinen bis kleinsten Nominalwerten, Glasperlen, Knöpfe, Gesangbuchschließen, Brillengläser u. a. m.
Ein aktuelles Thema behandelt der Aufsatz »Zustand der brandenburgischen Dorfkirchen« von Roland Schneider am Beispiel der Uckermark. Der Autor berichtet, daß seit 1990 Dach- und Außenmauerwerk von etwa der Hälfte der 190 Dorfkirchen in diesem Gebiet saniert werden konnten. Es sei allerdings nur bei wenigen gelungen, neben dem äußeren Erscheinungsbild des Denkmals auch den Innenraum wieder herzustellen. Schneider beschreibt die zunehmenden Schwierigkeiten der Finanzierbarkeit von Sanierungen. Hoffen läßt ihn die Erfahrung, daß trotz schwindender Zahl von Kirchenmitgliedern sich selbst in aussichtslos erscheinenden Situationen Menschen fanden – nicht nur kirchlich gebundene – die sich für die Erhaltung ihrer Kirche einsetzen.
Eine Voraussetzung für den Bestand denkmalgeschützter Kirchenbauten als Kunst- und Geschichtszeugnis ist eine adäquate Nutzung zu finden. Mit dieser Frage beschäftigte sich Bernd Janowski. »Wie viele Kirchen braucht das Land?« Auch er spricht vom »bürgerschaftlichem Engagement zur Bewahrung denkmalgeschützter ländlicher Sakralbauten in Brandenburg«. Die Situation wird hier dramatisch geschildert: Die Schließung von Dorfgasthäusern, Kultureinrichtungen, Läden und Schulen sind Folgen des Bevölkerungsrückganges und somit der Entleerung der ohnehin dünn besiedelten Räume. In der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg werden aufgrund der schlechten Finanzlage Mitarbeiterstellen abgebaut. Immer mehr Dorfkirchen spielen in der Bedarfsplanung der Landeskirche keine Rolle mehr. Die finanziellen Fördermöglichkeiten der öffentlichen Hand und von privaten Geldgebern sind enorm geschrumpft. Trotzdem sieht Janowski auch optimistisch stimmende Signale. Um die Kirche im Dorf zu lassen, bilden sich immer mehr Initiativen und Fördervereine. Er zählte in Brandenburg bereits 150 dieser ehrenamtlichen Zusammenschlüsse. An Hand von einzelnen ausgewählten Beispielen zeigt er mit welchen unterschiedlichen Methoden die Förderinitiativen zum Erfolg kommen. Die vielfältigen Ideen zur Geldbeschaffung, die verschiedenen ehrenamtlichen Aktivitäten, die Arbeitseinsätze usw.
Der Autor weist auch daraufhin wie wichtig es in dieser Region ist, über die eigene Kirchturmspitze hinauszusehen. Natur- und Heimatvereine, Tourismusverbände, Einrichtungen des Natur- und Landschaftsschutzes, die Denkmalpflege und die kirchlichen Dienststellen beginnen gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Die Aufsätze über die mittelalterlichen Wandgestaltungen in den Dorfkirchen von Klauslagen, Tremmen oder Altkaien eröffnen Einblicke in die ästhetischen Auffassungen der Künstler im Mittelalter. Seltene ikonographische Motive werden vorgestellt, Bilderfolgen aus einer Zeit, in der nur wenige Menschen des Lesens und Schreibens kundig waren. Die Ausmalung in ihren Gotteshäusern jedoch konnten sie »lesen« und verstehen, denn die Bildsprache war ihnen geläufig, die Malereien erzählten ihnen Geschichten, die heute Wissenschaftler für uns zu entschlüsseln suchen. Diese Beispiele aus dem ländlichen Kirchenbau verdeutlichen, daß die farbige Fassung ein wesentlicher Bestandteil der mittelalterlichen Ausgestaltung der Wände, Gewölbe und Ausstattung war.
Speziell mit »Romanische Landkirchen und ihre Ausstattung als Projekt gotländischer Stiftergemeinschaften« beschäftigt sich Tobias Kunz. Die heute zu Schweden gehörende Ostseeinsel Gotland ist bekannt für ihre knapp 100 erhaltenen Landkirchen, die ausnahmslos im 12. und 13. Jahrhundert errichtet wurden. Sie sind sehr geeignet, verschiedenste Aspekte mittelalterlicher Kunst zu untersuchen und verfügen unter anderem über einen reichen Bestand gut erhaltener Sakralbildwerke. Kunze beschäftigt sich mit ihrer besonderen Entstehungsgeschichte. Er zeigt Dorf- und Landkirchen einschließlich ihrer Ausstattung als bemerkenswerte individuelle Aufträge unterschiedlich großer und wohlhabender Zusammenschlüsse gotländischer »Bauernkaufleute«. Der Autor erklärt damit den kaum erforschten Zusammenhang zwischen Architektur und Ausstattung ländlicher Gotteshäuser auf Gotland.
»Architekturgeschichtliche Beobachtungen zu den mittelalterlichen Kleinkirchen im ehemaligen Archidiakonat St. Severi Erfurt« lautet der Untertitel zum Aufsatz von Rainer Müller. Der Kunsthistoriker gibt einen baugeschichtlichen Überblick vom Mittelalter bis in die nachreformatorische Zeit und erweist sich wieder einmal als profunder Kenner der Thüringer Dorfkirchenlandschaft, wobei er den Blick auf die Eigenarten und die besondere Geschichte des ländlichen Kirchenbaues lenkt.
Im Vergleich zu den Jahrzehnten vor der Wende konnten in den neuen Bundesländern erstaunlich viele bauliche und restauratorische Instandsetzungen an Dorfkirchen erfolgen. Das wachsende praktische Engagement von Kirchgemeinden, Kirchbauvereinen sowie neue wissenschaftliche Methoden und Herangehensweisen von Archäologen, Restauratoren und Denkmalpflegern haben unter Umständen auch dazu geführt, eine Fülle neuer Erkenntnisse im Kirchenbau zu machen.
Diese Rezension kann nur einen kleinen Vorgeschmack auf die Vielzahl der im Buch abgedruckten Beiträge geben. Die zu Wort gekommenen Fachleute geben einen sehr beachtenswerten und aufschlußreichen Einblick in den interdisziplinären Stand der aktuellen Forschung zum Thema Dorfkirchenbau. Der Band ist gleichsam ein Plädoyer für die Dorfkirchen, welches auch für den interessierten Laien spannend zu lesen ist.
Bernd Rüttinger in: »Jahrbuch für deutsche Kirchengeschichte«, Band 28/29, 2004/05