Apelles am Fürstenhof
     

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Beate Böckem (Hg.), Ruth Hansmann (Hg.), Matthias Müller (Hg.), Klaus Weschenfelder (Hg.)

Apelles am Fürstenhof

Facetten der Hofkunst um 1500 im Alten Reich

Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in den Kunstsammlungen der Veste Coburg

Festeinband, 316 Seiten, 193 Abb., 240 x 280 mm
August 2010
vergriffen
ISBN 978-3-86732-092-4

Preis 10,– €

Mit Texten von
Beate Böckem, Dagmar Eichberger, Juliane von Fircks, Ruth Hansmann, Ariane Mensger, Ulrich Pfisterer, Thomas Schauerte, Jeffrey Chipps Smith, Gabriele Wimböck

In der jahrhundertelangen Konkurrenz zwischen Kaiser und Landesfürsten um die Macht im Alten Reich waren um 1500 die Territorialherrschaften als Sieger hervorgegangen. Mit den neuen fürstlichen Repräsentationsbedürfnissen und der gestiegenen höfischen Konkurrenz verbanden sich auch eine größere Wertschätzung der Künste und ein gewachsenes Selbstbewusstsein der Künstler an den Höfen. Letztere unterstützten mit ihren Werken den Wunsch des Fürsten nach exklusiver medialer Inszenierung, historisch-mythologischer Legitimation sowie dynastischer und religiöser Absicherung seines Herrschaftsanspruchs. Angeregt und gefördert durch die Humanisten, traten die Künstler zugleich in einen produktiven Wettstreit untereinander und mit ihren legendären Kollegen aus der Antike. Kennzeichnend für den Paradigmenwechsel war u.a. die neue Gewichtung des Porträts als eigenständige Gattung. Andere bedeutende bildnerische Aufgaben waren die Herrschermemoria und die vom Fürsten in Form von Reliquiensammlungen oder Altären geschaffenen Zeugnisse seiner Frömmigkeit, aber auch die Gestaltung des höfischen Lebens, der Jagd und der Turnierkunst.

Die Ausstellung der Kunstsammlungen der Veste Coburg widmet sich erstmals den Besonderheiten der deutschen Hofkunst um 1500 aus einer übergreifenden kultur- und mediengeschichtlichen Perspektive. Dabei legt sie besonderes Augenmerk auf die damals kulturell und künstlerisch herausragenden Höfe Kaiser Maximilians und der sächsischen Kurfürsten mit Lucas Cranach d.Ä. als führender Künstlerpersönlichkeit.

 

Matthias Müller

Matthias Müller

Prof. Dr. phil. Matthias Müller, geb. 1963 in Wuppertal; Studium der Kunstgeschichte, Christlichen Archäologie, Byzantinischen Kunstgeschichte und Neueren deutschen Literatur in Marburg, Berlin und Hamburg; 1991 Magister; Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes; 1995 Promotion an der Philipps-Universität Marburg mit einer Arbeit über die Zweiturmanlage der Marburger Elisabethkirche (Baugeschichte, Vorbilder, Bedeutung) (erschienen Marburg 1997); 2001 Habilitation mit einer Arbeit zu den metaphorischen Aspekten im deutschen Schlossbau des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (»Das Schloß als Bild des Fürsten«, erschienen Göttingen 2004); 1994 freier wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bildarchiv Foto Marburg; 1994–95 wissenschaftlicher Volontär des Landesmuseums Koblenz; 1995–2001 wissenschaftlicher Assistent, seit 2001 Privatdozent und Oberassistent am Caspar-David-Friedrich-Institut (Bereich Kunstgeschichte) der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald; 2002–06 Vertretungsprofessor (Lehrstuhl für Kunstgeschichte) an diesem Institut; seit 2006 Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Mitglied der Residenzenkommission der Göttinger Akademie der Wissenschaften und Vorsitzender des Rudolstädter Arbeitskreises zur Residenzkultur e.V.

Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Architektur und bildende Kunst des Mittelalters, der Frühen Neuzeit und der Moderne; Bildkonzepte in der Architektur und höfischen Malerei; Kunst als Medium der Erinnerungskultur, der Residenzkultur und von Prozessen des Kulturtransfers.

Leseproben und Dokumente

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