Zeichen und Medien des Militärischen am Fürstenhof im frühneuzeitlichen Europa
     

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Peter-Michael Hahn (Hg.), Matthias Müller (Hg.)

Zeichen und Medien des Militärischen am Fürstenhof im frühneuzeitlichen Europa

Schriften zur Residenzkultur [10]

Festeinband, 240 Seiten, 75 Abb., 158 x 235 mm, 35 Farb- und 40 Schwarzweißabbildungen
April 2017
sofort lieferbar
ISBN 978-3-86732-251-5

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Das Element des Militärischen war im frühneuzeitlichen Europa nicht nur ein praktisches Mittel der Durchsetzung oder Abwehr von Machtansprüchen, sondern wurde auch vielfältig auf der Bühne höfischen Symbolgebrauchs eingesetzt, wenn es um die Demonstration von politischem und dynastischem Status und der damit verbundenen Privilegien und Dignitäten ging. Das kulturelle Fundament dieser militärisch bestimmten höfischen Symbolik und Metaphorik war die seit dem Mittelalter lebendige und in der Frühen Neuzeit besonders kultivierte Vorstellung, dass der Fürst oder König durch seine göttlich legitimierte Autorität die lebendige Verkörperung von Recht und Gesetz sei. Diese Vorstellung fand ihren Ausdruck in Medaillen, Porträts und Historienbildern sowie der bildlichen Ausstattung von höfischen Repräsentationsräumen, aber auch in der Hofmusik, wenn entweder ein bestimmtes Kriegsgeschehen oder einzelne Vertreter des fürstlichen Hauses als im dynastischen Sinne sinnstiftend verherrlicht wurden.

Die Beiträge des Bandes untersuchen diesen wichtigen Bereich höfischer Kultur in interdisziplinärer Perspektive anhand der symbolischen Zerstörung von Schlössern durch Friedrich II. von Preußen, der Bedeutung höfischer Rüstkammern, den Bildprogrammen höfischer Prunkwaffen, dem Motiv des L’homme armé in der höfischen Musik um 1500, der Repräsentation des Militärischen in der höfischen Oper des 17. Jahrhunderts, der zeremoniellen Zurschaustellung militärischer Potenz bei Herrscherbesuchen sowie der Ausstattung höfischer Innenräume mit ihren Schlachtenbildern und allegorisch instrumentiertem Kunsthandwerk.

Matthias Müller

Matthias Müller

Prof. Dr. phil. Matthias Müller, geb. 1963 in Wuppertal; Studium der Kunstgeschichte, Christlichen Archäologie, Byzantinischen Kunstgeschichte und Neueren deutschen Literatur in Marburg, Berlin und Hamburg; 1991 Magister; Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes; 1995 Promotion an der Philipps-Universität Marburg mit einer Arbeit über die Zweiturmanlage der Marburger Elisabethkirche (Baugeschichte, Vorbilder, Bedeutung) (erschienen Marburg 1997); 2001 Habilitation mit einer Arbeit zu den metaphorischen Aspekten im deutschen Schlossbau des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (»Das Schloß als Bild des Fürsten«, erschienen Göttingen 2004); 1994 freier wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bildarchiv Foto Marburg; 1994–95 wissenschaftlicher Volontär des Landesmuseums Koblenz; 1995–2001 wissenschaftlicher Assistent, seit 2001 Privatdozent und Oberassistent am Caspar-David-Friedrich-Institut (Bereich Kunstgeschichte) der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald; 2002–06 Vertretungsprofessor (Lehrstuhl für Kunstgeschichte) an diesem Institut; seit 2006 Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Mitglied der Residenzenkommission der Göttinger Akademie der Wissenschaften und Vorsitzender des Rudolstädter Arbeitskreises zur Residenzkultur e.V.

Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Architektur und bildende Kunst des Mittelalters, der Frühen Neuzeit und der Moderne; Bildkonzepte in der Architektur und höfischen Malerei; Kunst als Medium der Erinnerungskultur, der Residenzkultur und von Prozessen des Kulturtransfers.

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