Ergriffen vom Leben und doch vom Leben nicht bestochen
     
Angela Borgstedt (Hg.), Peter Steinbach (Hg.)

Ergriffen vom Leben und doch vom Leben nicht bestochen

Franz Schnabel - Der Historiker des freiheitlichen Verfassungsstaates

durchgängig vierfarbig. mit zahlr. Abb.. Broschur, 397 Seiten, 165 x 240 mm
Dezember 2009
vergriffen
ISBN 978-3-86732-071-9

Preis 20,– €

Mit Texten von
Patricia Degueldre, Jens Hildebrandt, Daniela Zinober

Franz Schnabel (1887–1966) gehört zu den wenigen deutschen Historikern, die nach dem Ende des wilhelminischen Kaiserreichs wiederholt ein Bekenntnis zur Weimarer Republik und damit zum freiheitlichen Verfassungsstaat abgelegt haben. Er sieht die»Deutsche Republik« als Vollendung der Revolution von 1848 und will als Historiker Verständnis für deren Vorgeschichte und Leistung wecken. Auch in den Krisen der liberalen Systeme, die die Zwischenkriegszeit prägen, rechtfertigt Schnabel den »Bürgerstaat« und bekennt sich zu Grundrechten, zum Rechtsstaat, zum Parlamentarismus, zum Föderalismus und zur Gewaltenteilung. In der nationalsozialistischen Diktatur sieht Schnabel folgerichtig das Gegenbild des Verfassungsstaates, der die demokratischen und rechtsstaatlichen Traditionen deutscher Geschichte verkörpert. Bereits als Reichskanzler Franz von Papen am 20. Juli 1932 die demokratisch gewählte preußische Regierung absetzt, warnt er als einer der ersten ganz entschieden vor den Gefahren dieses Verfassungsbruchs für die freiheitliche Demokratie.

1936 betreiben die Nationalsozialisten Schnabels Zwangsemeritierung. Seit der Vertreibung von seinem Karlsruher Lehrstuhl lebt Schnabel in Heidelberg und pflegt dort freundschaftlichen Kontakt mit anderen Kritikern des »Dritten Reiches«. Der Verfassungsjurist Gustav Radbruch, der spätere erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland Theodor Heuss und der Philosoph Karl Jaspers gehören zu seinem Bekanntenkreis. Auch Regimegegner wie Adam von Trott zu Solz schätzen Schnabels Werk sehr.

Im Sommer 1945 wird Schnabel zum Landesdirektor für Kultus und Unterricht in Nordbaden ernannt und treibt die Auseinandersetzung mit dem NS-Regime voran. 1947 nach München berufen, wird er zu einem der angesehensten Historiker der 1950er und 1960er Jahre, der die Verantwortung des Historikers für die politische Bildung betont. Seine Vorlesungen werden von Studenten aus allen Fakultäten besucht, in seinen Seminaren legt Schnabel besonderes Gewicht auf die Ausbildung qualifizierter Geschichtslehrer. Er wird Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und fördert bedeutende Nachwuchswissenschaftler – unter ihnen den späteren Verfassungsrichter Ernst Wolfgang Böckenförde, den Frankfurter Historiker und Herausgeber der »Historischen Zeitschrift« Lothar Gall, den österreichischen Historiker Heinrich Lutz und den Münchener Historiker Eberhard Weis.

 

Franz Schnabel (1887–1966) gehört zu den wenigen deutschen Historikern, die nach dem Ende des wilhelminischen Kaiserreichs wiederholt ein Bekenntnis zur Weimarer Republik und damit zum freiheitlichen Verfassungsstaat abgelegt haben. Er sieht die»Deutsche Republik« als Vollendung der Revolution von 1848 und will als Historiker Verständnis für deren Vorgeschichte und Leistung wecken. Auch in den Krisen der liberalen Systeme, die die Zwischenkriegszeit prägen, rechtfertigt Schnabel den »Bürgerstaat« und bekennt sich zu Grundrechten, zum Rechtsstaat, zum Parlamentarismus, zum Föderalismus und zur Gewaltenteilung. In der nationalsozialistischen Diktatur sieht Schnabel folgerichtig das Gegenbild des Verfassungsstaates, der die demokratischen und rechtsstaatlichen Traditionen deutscher Geschichte verkörpert. Bereits als Reichskanzler Franz von Papen am 20. Juli 1932 die demokratisch gewählte preußische Regierung absetzt, warnt er als einer der ersten ganz entschieden vor den Gefahren dieses Verfassungsbruchs für die freiheitliche Demokratie.
1936 betreiben die Nationalsozialisten Schnabels Zwangsemeritierung. Seit der Vertreibung von seinem Karlsruher Lehrstuhl lebt Schnabel in Heidelberg und pflegt dort freundschaftlichen Kontakt mit anderen Kritikern des »Dritten Reiches«. Der Verfassungsjurist Gustav Radbruch, der spätere erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland Theodor Heuss und der Philosoph Karl Jaspers gehören zu seinem Bekanntenkreis. Auch Regimegegner wie Adam von Trott zu Solz schätzen Schnabels Werk sehr.
Im Sommer 1945 wird Schnabel zum Landesdirektor für Kultus und Unterricht in Nordbaden ernannt und treibt die Auseinandersetzung mit dem NS-Regime voran. 1947 nach München berufen, wird er zu einem der angesehensten Historiker der 1950er und 1960er Jahre, der die Verantwortung des Historikers für die politische Bildung betont. Seine Vorlesungen werden von Studenten aus allen Fakultäten besucht, in seinen Seminaren legt Schnabel besonderes Gewicht auf die Ausbildung qualifizierter Geschichtslehrer. Er wird Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und fördert bedeutende Nachwuchswissenschaftler – unter ihnen den späteren Verfassungsrichter Ernst Wolfgang Böckenförde, den Frankfurter Historiker und Herausgeber der »Historischen Zeitschrift« Lothar Gall, den österreichischen Historiker Heinrich Lutz und den Münchener Historiker Eberhard Weis.

Franz Schnabel (1887–1966) gehört zu den wenigen deutschen Historikern, die nach dem Ende des wilhelminischen Kaiserreichs wiederholt ein Bekenntnis zur Weimarer Republik und damit zum freiheitlichen Verfassungsstaat abgelegt haben. Er sieht die»Deutsche Republik« als Vollendung der Revolution von 1848 und will als Historiker Verständnis für deren Vorgeschichte und Leistung wecken. Auch in den Krisen der liberalen Systeme, die die Zwischenkriegszeit prägen, rechtfertigt Schnabel den »Bürgerstaat« und bekennt sich zu Grundrechten, zum Rechtsstaat, zum Parlamentarismus, zum Föderalismus und zur Gewaltenteilung. In der nationalsozialistischen Diktatur sieht Schnabel folgerichtig das Gegenbild des Verfassungsstaates, der die demokratischen und rechtsstaatlichen Traditionen deutscher Geschichte verkörpert. Bereits als Reichskanzler Franz von Papen am 20. Juli 1932 die demokratisch gewählte preußische Regierung absetzt, warnt er als einer der ersten ganz entschieden vor den Gefahren dieses Verfassungsbruchs für die freiheitliche Demokratie.

1936 betreiben die Nationalsozialisten Schnabels Zwangsemeritierung. Seit der Vertreibung von seinem Karlsruher Lehrstuhl lebt Schnabel in Heidelberg und pflegt dort freundschaftlichen Kontakt mit anderen Kritikern des »Dritten Reiches«. Der Verfassungsjurist Gustav Radbruch, der spätere erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland Theodor Heuss und der Philosoph Karl Jaspers gehören zu seinem Bekanntenkreis. Auch Regimegegner wie Adam von Trott zu Solz schätzen Schnabels Werk sehr.

Im Sommer 1945 wird Schnabel zum Landesdirektor für Kultus und Unterricht in Nordbaden ernannt und treibt die Auseinandersetzung mit dem NS-Regime voran. 1947 nach München berufen, wird er zu einem der angesehensten Historiker der 1950er und 1960er Jahre, der die Verantwortung des Historikers für die politische Bildung betont. Seine Vorlesungen werden von Studenten aus allen Fakultäten besucht, in seinen Seminaren legt Schnabel besonderes Gewicht auf die Ausbildung qualifizierter Geschichtslehrer. Er wird Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und fördert bedeutende Nachwuchswissenschaftler – unter ihnen den späteren Verfassungsrichter Ernst Wolfgang Böckenförde, den Frankfurter Historiker und Herausgeber der »Historischen Zeitschrift« Lothar Gall, den österreichischen Historiker Heinrich Lutz und den Münchener Historiker Eberhard Weis.

Franz Schnabel (1887–1966) gehört zu den wenigen deutschen Historikern, die nach dem Ende des wilhelminischen Kaiserreichs wiederholt ein Bekenntnis zur Weimarer Republik und damit zum freiheitlichen Verfassungsstaat abgelegt haben. Er sieht die»Deutsche Republik« als Vollendung der Revolution von 1848 und will als Historiker Verständnis für deren Vorgeschichte und Leistung wecken. Auch in den Krisen der liberalen Systeme, die die Zwischenkriegszeit prägen, rechtfertigt Schnabel den »Bürgerstaat« und bekennt sich zu Grundrechten, zum Rechtsstaat, zum Parlamentarismus, zum Föderalismus und zur Gewaltenteilung. In der nationalsozialistischen Diktatur sieht Schnabel folgerichtig das Gegenbild des Verfassungsstaates, der die demokratischen und rechtsstaatlichen Traditionen deutscher Geschichte verkörpert. Bereits als Reichskanzler Franz von Papen am 20. Juli 1932 die demokratisch gewählte preußische Regierung absetzt, warnt er als einer der ersten ganz entschieden vor den Gefahren dieses Verfassungsbruchs für die freiheitliche Demokratie.

1936 betreiben die Nationalsozialisten Schnabels Zwangsemeritierung. Seit der Vertreibung von seinem Karlsruher Lehrstuhl lebt Schnabel in Heidelberg und pflegt dort freundschaftlichen Kontakt mit anderen Kritikern des »Dritten Reiches«. Der Verfassungsjurist Gustav Radbruch, der spätere erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland Theodor Heuss und der Philosoph Karl Jaspers gehören zu seinem Bekanntenkreis. Auch Regimegegner wie Adam von Trott zu Solz schätzen Schnabels Werk sehr.

Im Sommer 1945 wird Schnabel zum Landesdirektor für Kultus und Unterricht in Nordbaden ernannt und treibt die Auseinandersetzung mit dem NS-Regime voran. 1947 nach München berufen, wird er zu einem der angesehensten Historiker der 1950er und 1960er Jahre, der die Verantwortung des Historikers für die politische Bildung betont. Seine Vorlesungen werden von Studenten aus allen Fakultäten besucht, in seinen Seminaren legt Schnabel besonderes Gewicht auf die Ausbildung qualifizierter Geschichtslehrer. Er wird Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und fördert bedeutende Nachwuchswissenschaftler – unter ihnen den späteren Verfassungsrichter Ernst Wolfgang Böckenförde, den Frankfurter Historiker und Herausgeber der »Historischen Zeitschrift« Lothar Gall, den österreichischen Historiker Heinrich Lutz und den Münchener Historiker Eberhard Weis.

 

Angela Borgstedt

Angela Borgstedt

Borgstedt, Angela, geboren 1964, Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Literaturwissenschaft und Mediävistik in Karlsruhe, 1992 bis 1999 Mitarbeiterin an der dortigen Forschungsstelle Widerstand gegen den Nationalsozialismus im deutschen Südwesten, 1999 Promotion über „Entnazifizierung in Karlsruhe“, anschließend Mitarbeiterin und seit 2004 wissenschaftliche Assistentin an der Universität Karlsruhe, ab 2007 an der Universität Mannheim. Forschungsschwerpunkte: Nationalsozialismus und Widerstand, Geschichte der Justiz in Baden, Zeitalter der Aufklärung.

 

Peter Steinbach

Peter Steinbach

Peter Steinbach, geboren 1948, Studium der Geschichte, Philosophie, Politikwissenschaft in Marburg. Staatsexamen 1972, Promotion 1973 in Marburg, 1978/79 Habilitation an der Freien Universität Berlin für „Neuere Geschichte und Politikwissenschaft“, 1980 Heisenberg-Stipendiat der DFG. 1982 bis 1992 Professor für „Historische und theoretische Grundlagen der Politik“ an der Universität Passau, seit 1983 wissenschaftlicher Leiter der ständigen Ausstellung „Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ in Berlin und seit 1989 wissenschaftlicher Leiter der „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“, Berlin. 1992 bis 2001 Professor für „Historische Grundlagen der Politik“ an der Freien Universität Berlin, Leitung der Forschungsstelle Widerstandsgeschichte an der FU Berlin. 2001-07 Leiter des Instituts für Geschichte an der Universität Karlsruhe (TH), seitdem Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Mannheim. Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zur deutschen und europäischen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert.

 

Leseproben und Dokumente

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