Gereon Christoph Maria Becking
Band 11: Zisterzienserklöster in Europa
Kartensammlung

Dem aufmerksamen Leser der »Cistercienser Chronik« sind die Bemühungen kirchlicher wie staatlicher und privater Stellen bekannt, den reichen Bestand von Klosteranlagen durch Restaurierung und Präsentation einem breiteren interessierten Publikum zu vermitteln, wobei partielles Fremdenverkehrsinteresse nicht abschätzig beurteilt werden sollte. Dieses Anliegen unterstützt der Verfasser mit dem vorliegenden Folgeband der bewährten Reihe. Es sind die Früchte jahrelanger Arbeit, aus zahlreichen Reisen ebenso wie Kontakten mit Fachleuten sowie der Mitarbeit bei Ausstellungen und eigenen Detailuntersuchungen. Der Band ergänzt, korrigiert internationale Standardwerke wie den »Atlas de l'Ordre Cistercien« aus 1965 u.a., so insbesondere durch Berücksichtigung der aktuellen Grenzveränderungen in Südosteuropa. Er ist für Benutzer aus ganz Europa angelegt: Die Einleitung und die Legende der Karten sind in deutsch, englisch, französisch, italienisch und spanisch geboten, worauf unter Werbeaspekten auch äußerlich etwas deutlicher hätte hingewiesen werden sollen. Mit der bei modernen Autoatlanten üblichen Gliederung werden nach einer Gesamtübersicht über die von oben nach unten bzw. von links nach rechts gebotenen Einzelkarten insgesamt 54 Detailkarten vorgelegt, auf die mit Hilfe des entsprechenden Ortsindex somit leicht zugegriffen werden kann. Die Dokumentation gliedert zuverlässig nach sinnvollen Gesichtspunkten: Status der Klöster (Abtei, Priorat, Residenz bzw. Gründungsklöster), bestehende und aufgehobene Klöster, Männer- und Frauenklöster, letztere nach Hinweis auf der letzten Umschlagseite »in der bisherigen Kartographie oft stiefmütterlich behandelt«. Wegen der unsicheren Quellenlage bei vielen Frauenzisterzen wurde die schwierige Frage der Inkorporation der Frauenklöster nicht berücksichtigt. Die verwendeten Symbole sind deutlich zu unterscheiden. [...] Becking bekennt sich auch zu den Grenzen seines Werkes: Als »Hilfe zur Orientierung« soll es kritische Aufmerksamkeit erregen, sachkundige Hinweise der Benutzer provozieren, als Fernziel einen »Arbeitskreis« entstehen lassen, der irgendwann einmal eine endgültige Fassung erarbeiten könnte. Trotz dieses Vorbehaltes dürfte bereits der vorliegende handliche Band – und hier ist dem Verlag zuzustimmen – »ein unentbehrliches Hilfsmittel für jeden (sein), der sich mit der Geschichte und der Gegenwart des Zisterzienserordens näher befaßt«, aber auch eher touristisches Interesse hat. Dr. Heinz Piesik in »Cistercienser Chronik. Forum für Geschichte, Kunst, Literatur und Spiritualität des Mönchtums«, Heft 1/2001 (108. Jg.), S. 168f.