Melanie Ehler (Hg.)

Louis Douzette

Spätromantische Malerei an der Ostsee

[…] Ein weiterer Schritt zur Erschließung der eigenen kunstgeschichtlichen Entwicklung und der landschaftlichen Identifikation stellt auch die zweite Exposition mit Werken von Louis Douzette dar. Dem in Tribsees geborenen und in Barth aufgewachsenen Künstler wurde eine Ausstellung im Barther Museum gewidmet und damit erstmals ein Überblick über sein bildnerisches Schaffen ermöglicht. Mit seinen landschaftsbezogenen Bildern steht der Künstler ganz offensichtlich in der Tradition der Norddeutschen Romantik, aber auch der Holländischen Landschaftsmalerei. Es finden sich im malerischen wie im graphischen Werk des Künstlers deutliche Züge romantischer Symbolik, landschaftlicher Schönheit und Unendlichkeit, Zeichen des ewigen Kreislaufes von Werden, Wachsen und Vergehen, in Verbindung mit Lichtphänomenen und seinen typischen Mondlandschaften als Momentaufnahme einer Zeitstimmung visualisiert. Der Katalog mit Abbildungen von 25 Ölbildern, fünf Studien, vier Bleistift- und einer Kohlezeichnung, sechs Tempera sowie sieben Fotos und drei Briefausschnitten bietet neben dem biographischen Textteil zur Person des Künstlers eine Würdigung des malerischen Werkes Louis Douzettes durch Klaus Haese. Über die Kunst und Kunstverhältnisse in Vorpommern im 19. Jahrhundert enthält der Katalog eine gelungene wie notwendige Einführung von Michael Lissok, die die reiche, wenn auch in den meisten Fällen nur lokale Bedeutung der norddeutschen Künstler – von Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich abgesehen — darlegt.
Beide Kataloge [vgl. auch »Rückzug ins Paradies«, Lukas Verlag] stellen in jedem Fall einen großen Beitrag zur künstlerischen Spurensuche und landschaftlichen Findung dar, sind eine anregende und bildende Bereicherung.
Barbara Roggow in den »Baltischen Studien. Pommersche Jahrbücher für Landesgeschichte«, N.F., Bd. 88/2002