Der Lukas Verlag gehört zu den drei Gewinnern des Berliner Verlagspreises

Der Lukas Verlag wurde heute in den Kammerspielen des Deutschen Theaters mit dem Berliner Verlagspreis geehrt. Wer dabei war, begegnete einem rundum glücklichen Verleger. Vielen herzlichen Dank an alle, die ihm die Daumen gedrückt hatten, vielen Dank auch an den Laudator Gerrit Schooff! Und herzliche Glückwünsche an Klaus Bittermann von der Edition Tiamat, den Gewinner des Hauptpreises, sowie die Kolleginnen des InterKontinental Verlags, aber auch an diejenigen unter den Nominierten, die diesmal leider leer ausgingen!

Nominiert für den Berliner Verlagspreis!

Im sechsten Anlauf hat es der Lukas Verlag endlich geschafft, für den Berliner Verlagspreis nominiert zu werden! Auf der Shortlist finden sich die Namen von insgesamt sechs Häusern. Nun hoffen wir natürlich sehr, dass wir am 5. November um 11 Uhr im Deutschen Theater zu jenen drei besonders Glücklichen gehören, die dann tatsächlich zu Preisträgern gekürt werden. Bitte drücken Sie uns die Daumen!

Krieg in der Ukraine

Im Programm meines Verlages gibt es zum Beispiel mehrere Bücher, die sich aus unterschiedlicher Perspektive mit der Neugestaltung der vielfach lädierten historischen Berliner Stadtmitte befassen. Andere Werke widmen sich ländlichen Kirchen, wieder andere mittelalterlicher oder moderner Kunst. Angesichts der seit vier Wochen anhaltenden und bestimmt noch sehr lange währenden und immer furchtbareren Zerstörung ganzer ukrainischer Städte und zahlloser Kulturdenkmäler scheint solches Engagement allerdings auf einmal merkwürdig unpassend, ja beinahe luxuriös-obszön.

Andere Lukas-Titel handeln von den Tätern, den Opfern und den Widerständigen unterm Nationalsozialismus, wiederum andere von systemtreuen oder unangepassten Menschen in der DDR, allesamt also vom Leben und Scheitern in Diktaturen. Doch angesichts des putin-russischen Terrors nur wenige hundert Kilometer von hier und angesichts des die blutige Wirklichkeit in Tschetschenien, Georgien, Syrien und der Ostukraine jahrelang und sogar noch heute verharmlosenden Russland-Appeasements der bundesdeutschen Mehrheitsgesellschaft und ihrer sogenannten »Eliten«, zumal in deren sich »links« und »kritisch« definierendem Teil, scheint dieses aufklärerische verlegerische Engagement ganz umsonst gewesen zu sein.

Natürlich machen wir vom Lukas Verlag aus vielen guten inhaltlichen Gründen trotzdem irgendwie weiter mit unseren Büchern. Außerdem können wir kaum etwas anderes, und wir verdienen damit unsere Miete und unseren Feierabendwein. Zugleich machten sich mit dem Krieg in mir erst eine Schockstarre und eine Wut, danach eine fundamentale Unsicherheit, ja Resignation breit. Es gibt dunkle Stunden, da empfinde ich etliche Titel des eigenen Programms, aber auch diejenigen vieler anderer Verlage als aus der Zeit gefallene Spiegelfechtereien. Auch wenn ich anfangs sogar enttäuscht war, nicht zur Teilnahme eingeladen worden zu sein, bin ich insofern ganz froh, auf der neulich stattgefundenen Popup-Buchmesse unabhängiger Verlage in Leipzig nicht an einem Stand posiert zu haben. Denn seit dem verfluchten 24. Februar 2022 ist mir schleierhaft, wie unsereins dort unbefangen Bücher zur Berliner Stadtmitte, zur Kunst des Mittelalters oder gar zu fröhlichen sowjetischen Mosaiken in den ehemaligen Peripherierepubliken des zerfallenen Riesenreichs namens UdSSR hätte präsentieren können. Die zweifellos gutgemeinte Ersatzmesse, die den Corona-Verwerfungen etwas entgegensetzen wollte, wirkte auf mich mitsamt ihres schönen bunten Plakats auf einmal ganz anachronistisch.

Viel angemessener und stimmiger ist für mich jetzt, sich um die neulich von meiner Frau und mir aufgenommene Flüchtlingsfamilie aus Kiew zu kümmern. Das Büchermachen geschieht zwar nach wie vor engagiert und routiniert, doch ohne den heiligen Ernst und die branchenübliche Selbstüberhebung wie einst vor dem Krieg.

Frank Böttcher 

Deutscher Verlagspreis 2021

Der Lukas Verlag gehört zu den diesjährigen Gewinnern des Deutschen Verlagspreises! Die damit verbundene ideelle Anerkennung unseres langjährigen Tuns freut und befriedigt mich zutiefst. Doch auch die 24.000 Euro Preisgeld sind natürlich hochwillkommen. Ja, sie sind sogar dringend nötig. Denn der Mai-Umsatz war miserabel, außerdem war mir unlängst ein wichtiges Buch finanziell völlig aus dem Ruder gelaufen. Nun kann ich also für den Rest des Jahres aufatmen. Die Botox-Spritze aus dem Hause Grütters vermag meine zuletzt beträchtlichen Sorgen- und Altersfalten auf der Stirn deutlich zu glätten.

Wir haben den Deutschen Verlagspreis, den es ja erst seit 2019 gibt, im dritten Anlauf erhalten. Jawohl, auch ich finde, es ist mehr als gerecht und war im Grunde überfällig, dass auch wir endlich einmal bedacht und entsprechend gewürdigt werden. Immerhin handelt es sich um die allererste Prämierung des Lukas Verlages überhaupt in seiner sechsundzwanzigjährigen Geschichte und mit den in dieser Zeit an die sechshundert (!!) hier verantworteten Büchern. Mit solchem Wind im Rücken bewerbe ich mich nun gleich auch um den Berliner Verlagspreis…

Neben dem Lukas Verlag werden mehr als sechzig weitere Unternehmen ausgezeichnet. Etliche unter diesen Kollegen kannte ich bisher gar nicht, was sicherlich ein Versäumnis meinerseits ist. Man rackert halt meist so vor sich hin und schaut nicht groß nach rechts oder links. Ich bin mir sicher, jeder der Preisträger hat das mindestens so sehr verdient wie wir. Vor allem aber gratuliere ich jenem Dutzend Verlage mit zumeist verwandter Ausrichtung, deren Tun ich immer schon besonders geschätzt habe, und finde es wunderbar, dass auch sie im Boot sind.

Wir gratulieren!

Unlängst erhielt unser Autor Christian HerrmannIn schwindendem Licht«) das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Nach Sibylle Badstübner-Gröger, Bernd Janowski, Gabriele Stötzer, Ekkehard Maaß und Éva Fahidi ist er bereits der sechste unter unseren Autoren, von denen wir wissen, dass ihr Wirken in dieser Form gewürdigt worden ist.

Nicht minder freut uns, dass Annett GröschnerDurchgangszimmer Prenzlauer Berg«) dieser Tage mit dem Großen Kunstpreis Berlin geehrt wird.

Schon im Juni letzten Jahres wurde Helga Schubert mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Wir sind stolz, zwei berührende Texte von ihr im Programm zu haben: Die 1986 von Frank Blohm bei Luchterhand herausgegebene Ost-West-Anthologie »Geh doch rüber!« enthielt einst unter anderem ihren Beitrag »Ansichtskarten« – er erschien 2019 erneut und nunmehr ergänzt um einen zweiten, bis dato unveröffentlichten Text »Die Rückseite der ›Ansichtskarten‹« im Lukas Verlag im Band »Geh doch rüber! Revisited«.

Zum Jahreswechsel 2019/20

Liebe Freunde, Autoren, Kollegen und Leser,

dies ist der fünfzehnte Jahresendrundbrief in Folge, und ich denke, es sollte der letzte seiner Art sein. Denn Routinen mögen zwar die alltägliche Arbeit erleichtern, im sozialen Umgang führen sie aber auch leicht zu Erstarrung oder Beliebigkeit. Seit 2006 berichte ich Jahr für Jahr und in stets ähnlicher Mischung darüber, wie beschwerlich und zugleich beglückend das Verlagsgeschäft ist. Ich betreibe es seit einem Vierteljahrhundert, und im kommenden Sommer werde ich sechzig. Mir scheint, es ist an der Zeit, ein wenig innezuhalten, mich des Geleisteten zu vergewissern und darüber nachzudenken, wie es weitergehen soll mit dem Lukas Verlag.

An die Kritiker des Deutschen Verlagspreises aus den Reihen unabhängiger Verlage – eine Antwort aus kollegialer Sicht

Einige unabhängige, kleine bis kleinste Verlage haben sich öffentlich mit beträchtlichem Aplomb gegen die Vergabekriterien und/oder die Gewinner des erstmalig vergebenen Deutschen Verlagspreises gewandt. Sie unterstellen ungerechtfertigten Lobbyismus und sogar Schiebung. Die Vorwürfe richten sich gegen die Schirmherrin des Preises, vor allem aber gegen die Kurt Wolff Stiftung als Kooperationspartner.

Ich widerspreche hiermit allen Kollegen, die solche Vorwürfe kundgetan haben, entschieden.

Notizen zur Insolvenz des Barsortiments KNV und deren teils dramatische Folgen vor allem für Verlage

Mi., 03.04.2019

Unsere Auslieferung hat nun die wegen der KNV-Pleite uneinbringbaren Forderungen aus den eigentlich "guten" Monaten November und Dezember 2018 verrechnet mit den saisonüblich sowieso bescheidenen März-Umsätzen. Fazit: Der Lukas Verlag muss allein im März ein fettes Minus von über 3000 Euro verkraften (bei rund 12.000 Euro an fixen Kosten). Und im April wird sich dieses Spiel noch einmal wiederholen, denn dann schlagen ja noch der ebenfalls von der Pleite betroffene Januar und der halbe Februar zu Buche. Ja, ich will und werde auch diesen ganz und gar unverschuldeten schlimmen Tiefschlag wohl irgendwie verkraften, aber es ist das alles wirklich unendlich bitter, man möchte doch heulen und manchmal auch einfach alles hinwerfen. Einzig die Loyalität und Verantwortung gegenüber den vielen Autoren und Projektpartnern hält mich davon ab, ernsthaft so zu denken. Und vielleicht sind wir ja im Oktober einer der sechzig Glücklichen, die den dann erstmalig vergebenen Deutschen Verlagspreis erhalten? Falls ja: Das Grütter’sche Preisgeld würde gerade mal so den KNV-Ausfall kompensieren. Falls nicht (wovon realistischerweise auszugehen ist): So tun, als ob alles okay ist. Und weiter hoffen: auf eine grandiose Rezension in einem der paar verbliebenen Leitmedien, auf irgendein anderes Preisgeld, auf ein Wunder halt. So etwas in der Art wie vor vierzehn Jahren, als Günther Jauch das Emmi-Bonhoeffer-Buch ein paar Minuten lang in die Kamera hielt und wir es daraufhin zwanzigtausend Mal verkauften und ich alle meine Schulden begleichen konnte. Aber das war eine Zeit, als das Wünschen noch half.

Mi., 20.02.2019

Jörg Sundermeier von der Kurt Wolff Stiftung und vom Verbrecher Verlag erklärt im Deutschlandfunk  besonnen und gründlich, was los ist. Dafür bin ich ihm zutiefst dankbar. Allerdings muss er mir erst noch erklären,

Zum Jahreswechsel 2018/19

Liebe Freunde, Autoren und Kollegen,

am beglückendsten finde ich das verlegerische Geschäft immer dann, wenn sich intellektuelles Interesse, persönliche Freundschaft und professionelles Engagement verbinden. Von einer solchen symbiotischen Verbindung idealtypisch geprägt war die Arbeit am Fotobuch »In schwindendem Licht« von Christian Herrmann. Sie begann schon im Frühsommer 2017, als an das Buch noch gar nicht zu denken war. Freunde fragten damals meine Frau und mich, ob wir Interesse hätten, mit ihnen und weiteren Bekannten eine Art selbstorganisierter Bildungsreise in die westliche Ukraine und nach Moldawien zu unternehmen, um dort den Spuren der jüdischen Lebenswelt bzw. den Spuren ihrer Auslöschung nachzugehen und nebenher natürlich auch die Gegenwart der nun postsozialistischen ehemaligen Sowjetrepubliken zu erleben. Ich war in Lviv und Chişinău zum ersten und letzten Mal 1983 als illegal durch die Sowjetunion trampender Transitreisender gewesen. Die jüdische Geschichte dieser Gegenden indes war dem knapp dreiundzwanzigjährigen jungen Mann, der ich damals war, noch kaum präsent. Mit der nun geplanten Reise würde sich also ein Kreis für mich schließen; sie sollte sowohl ein Wiederaufgreifen als auch eine Erweiterung einer sehr wichtigen Episode meiner Biographie sein. – Als sachkundigen Führer unserer zweiwöchigen Tour hatten die Freunde einen Designer, Blogger und Fotografen aus Köln überredet, den es seit zwei Jahrzehnten regelmäßig nach Osteuropa zieht und der zu einem profunden Kenner des nach der Shoa dort noch vorzufindenden jüdischen Erbes, aber auch ein engagierter Netzwerker bei dessen Dokumentation und Sicherung geworden ist. Persönlich lernte ich Christian Herrmann erst während eines Vorbereitungstreffens kennen, war aber bereits auf Facebook mit ihm »befreundet« und wusste von daher von seinen einfühlsamen, elegischen Aufnahmen aus Galizien, Bessarabien, Podolien, Transnistrien oder der Bukowina sowie von seinem Blog »Vanished World«. Ich fragte ihn, ob er sich vorstellen könne, im Lukas Verlag einen Bildband zu veröffentlichen.

Ein Kommentar zum Berliner Verlagspreis

Ich muss da mal was loswerden betr. den Berliner Verlagspreis:

Am deprimierendsten ist ja immer dieser als generöser Trost gemeinte, aber nur gedankenlos dahingeplapperte Satz, es sei wirklich großartig, mit welchem Idealismus man seinen Verlag, sein Programm betreibe – um damit nur die Auffassung zu bemänteln, wie bescheuert man doch eigentlich sei, wenn bei all diesen Klimmzügen nicht wenigstens ein geringer Wohlstand herauskommt. Dass man als Unabhängiger reinsten Wassers mit seinem Tun nie jemals reich werden würde, war natürlich von Beginn an klar, kein Problem. Willkommener Balsam für den Seelenfrieden und fürs Konto könnten nun aber Buch- oder Verlagspreise sein: gleichsam ein Zwitter aus finanzieller und ideeller Anerkennung. (Der Lukas Verlag galt in 23 Jahren übrigens noch nie als preiswürdig.) Als im Frühjahr bekanntgegeben wurde, es würde ab sofort ein hervorragend dotierter Berliner Verlagspreis nur für Unabhängige vergeben, fand ich das eine wunderbare Nachricht für uns alle.

Das Resultat der ersten Runde ist nun aber ernüchternd:

PRESSEMITTEILUNG - "Unerkannt durch Freundesland" vom Hamburger Landgericht verboten

Buch aus dem Lukas Verlag vom Hamburger Landgericht verboten 

Das von Cornelia Klauß und Frank Böttcher herausgegebene, erfolgreiche Buch »Unerkannt durch Freundesland. Illegale Reisen durch das Sowjetreich« aus dem Lukas Verlag darf infolge eines (nur gegen Sicherheit vollstreckbaren) Urteils des Hamburger Landgerichts nicht mehr vertrieben werden. Das Gericht gab der Klage einer in dem Band nur peripher erwähnten und obendrein anonymisierten Person »Fritz« statt.

In dem beanstandeten Tatsachenbericht »Wir waren Verrückte und wollten es auch bleiben« schildert Jürgen van Raemdonck, wie er und »Fritz« 1986 und 1987 vergeblich versucht hatten, aus der DDR über den sibirischen Fluss Kolyma und das Eismeer nach Alaska zu gelangen und somit in den Westen zu fliehen.

»›Fritz‹ behauptet eine Persönlichkeitsrechtsverletzung, weil das Bekanntwerden seiner nunmehr dreißig Jahre zurückliegenden Fluchtpläne ihm angeblich sogar heute noch schaden würde«, erläutert Frank Böttcher, der Verleger des unabhängigen Lukas Verlags und auch Mitherausgeber des Buchs, und fügt hinzu: »Das Gericht verhindert de facto nicht nur van Raemdoncks Text, sondern auch zwei Dutzend weiterer Beiträge in dem Buch. Letztlich hat das Urteil zur Folge, dass eine zeit- und kulturgeschichtlich hochbedeutsame, vielfach gelobte Darstellung ostdeutscher Alternativ- und Subkultur insgesamt vom Markt genommen werden muss. Ich halte dies für eine inakzeptable Fehlentscheidung, die, sollte sie Schule machen, weitreichende Folgen für den deutschen Sachbuchmarkt insgesamt haben dürfte.«

Der Lukas Verlag hat beim Hamburger Oberlandesgericht Berufung eingelegt. Bis zu dessen Entscheidung ist der Vertrieb weiterhin möglich.

 

Update vom 7. August 2018:

Das Hanseatische Oberlandesgericht hat heute das landgerichtliche Urteil vom 22.12.2017 abgeändert und nunmehr die Klage des in einem der Beiträge unseres Buches »Unerkannt durch Freundesland« beiläufig und anonymisiert erwähnten Peter R., der hier angeblich seine Privat- bzw. Sozialsphäre verletzt sah, abgewiesen. Der Lukas Verlag hat also das Berufungsverfahren gegen Peter R. in vollem Umfang gewonnen; die Gegenseite muss die Kosten beider Instanzen tragen. Angesichts des Streitwerts unter 30.000 € ist das Urteil bereits rechtskräftig. Eine Nichtzulassungsbeschwerde zum Bundesgerichtshof kann nicht eingelegt werden. Wir sind erfreut und sehr erleichtert!

Zum Jahreswechsel 2017/18

Liebe Freunde, Autoren und Kollegen,

die Statistiker von Media Control haben die deutschen Buchhandelsumsätze des ersten Quartals 2017 mit denen des Vorjahreszeitraums verglichen und ausgerechnet, dass sie sich in der »Hauptwarengruppe Geisteswissenschaften, Kunst und Musik« (die zum »Gesamtmarkt« nur klägliche 5,7 Prozent beisteuert) um immerhin 7,1 Prozent verringert haben. Wirklich dramatisch sei die Lage im Untersegment »Geschichte«, in dem bekanntlich auch ein Großteil unseres Programms zu verorten ist: Hier soll der Niedergang binnen eines Jahres sagenhafte 34,7 Prozent betragen haben! Nun sind zwar Markterhebungen immer so eine Sache – manche Verwerfung darin mag auf den merkwürdigsten Unschärfen und Zufällen gründen –, aber die Tendenz der Zahlen scheint doch eindeutig zu sein. Jedenfalls deckt sie sich mit der eigenen Erfahrung. Denn es ist auch für uns immer schwieriger geworden, unsere Bücher in halbwegs vernünftigen Stückzahlen zu verkaufen.

Mit solcher Wahrnehmung stehe ich nicht allein.

Aus aktuellem Anlass: Alexander Gauland und das Programm des Lukas Verlags

Wer das Programm des Lukas Verlags ein wenig verfolgt hat, der weiß, dass dieser sich seit über zwanzig Jahren und in mittlerweile fast 500 Titeln mit vorrangig deutscher Geschichte, deutscher Kultur, deutscher Kunst, deutscher Politik, deutscher Literatur und so weiter befasst hat, dabei einen weiten Bogen schlagend vom nur scheinbar so fernen Mittelalter bis hinein in die Gegenwart. Dieses anspruchsvolle Programm zielte stets auf historische und kulturelle Selbstvergewisserung und kann insofern im besten Sinn als konservativ gelten. Als Verleger habe ich es konsequent vermieden, mich akademischen oder gar politischen Konjunkturen zu unterwerfen. So finden sich bei uns gute Bücher gleichermaßen aus katholischer, protestantischer, jüdischer oder dezidiert atheistischer Provenienz; wir kooperieren sowohl mit der Stasi-Gedenkstätte in Hohenschönhausen als auch mit der PDS-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung, mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand wie mit der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen; mir ging es immer um eine Pluralität der Fragestellungen und Blickwinkel, wollte mich nie vor einen Karren spannen lassen oder mich taktisch verhalten müssen. Und weil dem so ist, hatte ich bis vor Kurzem auch keinerlei Bauchschmerzen damit, dass Alexander Gauland zu den vielen Autoren des Verlags zählt.

Jörg Hopfgarten verlässt uns

Nach knapp zweieinhalb Jahren äußerst engagierter und zuverlässiger Mitarbeit verlässt uns leider Jörg Hopfgarten, der nicht nur für den Vertrieb und die Pressearbeit verantwortlich war, sondern darüber hinaus die Produktion zahlreicher Titel eigenverantwortlich betreut hat. Er wechselt ab August zum Verlag Vandenhoeck & Ruprecht. Mit Jörgs Weggang besteht der Lukas Verlag wieder einmal aus lediglich zwei Personen: aus Alexander Dowe und mir, dem Verleger.

Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass der mit unseren Büchern zu erzielende Umsatz und überhaupt die von viel Gegenwind geprägte Großwetterlage im Buchgewerbe nicht nur kein Wachstum mehr ermöglichen, sondern auch den Erhalt des Status Quo verhindern. Gern hätte ich mit dem aus uns drei Männern bestehenden Dream-Team noch jahrelang weitergearbeitet, allein, die Umstände erlauben dies nicht.

Ich danke Jörg von Herzen für seine treue, aufopferungsvolle Mitarbeit und wünsche ihm viel Erfolg in Göttingen!

Frank Böttcher

Frank Böttcher beantwortet den Fragebogen des Fachbuchjournals

Auf jeweils der letzten Seite des Fachbuchjournals beantworten Verleger einen stets gleichlautenden Fragebogen. In der aktuellen Ausgabe 04/2017 durfte sich diesmal Frank Böttcher vom Lukas Verlag äußern. Das »Interview« findet man auf den Fachbuchjournal-Seiten als WebPaper sowie als PDF. Sie dürfen es aber auch hier nachlesen:

 

Unser Fragebogen
Antworten von Dr. Frank Böttcher, Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte, Berlin

Was ist Ihre Erinnerung an Ihr erstes Buch? Um welches Buch handelt es sich?
Gelesen hatte ich immer schon, aber ein schmaler Insel-Band mit Novellen von Stefan Zweig eröffnete mir eine ganz neue Welt. Ein unangepasster Lehrer hatte mich, den Sechzehnjährigen, auf diese zutiefst »bürgerliche« Literatur, die im Lehrplan der sozialistischen Volksbildung nicht vorkam, gezielt gestoßen.

Ihre drei Lieblingsbücher sind ...
Die Frage ist natürlich unbeantwortbar. Zuletzt hat mich Juli Zehs »Unterleuten« begeistert. Die klug beobachteten menschlichen Querelen in einem fiktiven Dorf in der Prignitz spiegeln die Dramen, wie sie das ländliche Ostdeutschland seit einem Vierteljahrhundert überall erschüttern. Im besten Sinne ein Jahrhundertroman.

Würden Sie Ihre Lieblingsbücher auch als eBook lesen?
Solange ich sie gedruckt in den Händen halten kann, gewiss nicht.

Die Bildungsrepublik braucht freie Autorinnen und Autoren und eine vielfältige Verlagslandschaft mehr denn je

Nach dem Desaster des VG-Wort-Urteils, das vor allem amazon und dessen Selfpublishings-Anstrengungen sowie der Geräteindustrie nützt und von denen wohl auch befördert wurde, läuft zur Zeit ein zweiter (in der Öffentlichkeit bisher kaum bemerkter und diskutierter) großer Angriff auf die Verlagswelt bzw. primär auf die engagierten Wissenschafts- und Sachbuchverlage. Das Thema "Gegen die geplante Urheberrechtsänderung für Bildung und Wissenschaft" klingt unsexy, verdient aber unbedingt Aufmerksamkeit und Unterstützung. Näheres hier: https://www.publikationsfreiheit.de
Bitte unterzeichnen Sie den Appell!

Zum Jahreswechsel 2016/17

Liebe Freunde, Autoren und Kollegen,

im vergangenen Winter waren meine Frau und ich gemeinsam mit einem befreundeten Ehepaar drei Wochen lang in Costa Rica. Für einen Verleger kulturgeschichtlicher Bücher vielleicht kein naheliegendes Urlaubsziel, vermochte uns dieses kleine ferne Land wegen seiner äußerst vielfältigen, üppigen tropischen Fauna und Flora doch in den Bann zu ziehen. Dort drüben hinterm Atlantik und knapp überm Äquator haben die Menschen natürlich auch ihre Probleme, darunter Erdbeben, arme Einwanderer aus Nicaragua, von nordamerikanischen Konzernen dominierte Monokulturen, aber Touristen aus Europa wie wir blenden solche Aspekte ja mehr oder weniger aus und genießen die Abwesenheit dessen, was uns daheim umtreibt. Gern möchte man sich einreden, man sei im Paradies, da man im Februar unter Palmen am Strand spazieren kann und weil das syrische Drama hier tatsächlich keine Rolle spielt und weil weder an der atlantischen noch der pazifischen Küste Boote voll von nordafrikanischen Flüchtlingen zu erwarten sind.

Zum Jahreswechsel 2015/16

Liebe Freunde, Autoren und Kollegen,

vor einem Monat, genauer: am 1. Dezember 2015, jährte sich die Gründung des unabhängigen, benachbarten, von mir überaus geschätzten Ch. Links Verlags zum sechsundzwanzigsten Mal. Im März auf der Leipziger Buchmesse wird ihm für sein eigensinniges und dabei sogar erfolgreiches zeitgeschichtliches Programm endlich der mehr als verdiente Kurt-Wolff-Preis verliehen – für mich ein gleichermaßen tröstliches und anspornendes Signal, dass nicht immer nur Bücher mit edelsten Papieren, aufwendigsten Bindungen und schwer lesbaren Typographien preiswürdig sind, sondern auch Sachbücher, die zwar nicht so tun, als würden sie das Medium neu erfinden, dafür aber mit inhaltlicher Relevanz punkten.

Zufällig datiert die Gewerbeanmeldung des Lukas Verlags auf den Tag genau sechs Jahre später, also auf den 1. Dezember 1995.

Susanne Werner verlässt uns

Susanne Werner hat im Laufe der vergangenen achteinhalb Jahre rund einhundert (!) unserer Publikationen – etwa die Hälfte des in dieser Zeit entstandenen Programms – betreut. Und weil bei uns Lektorat und Gestaltung in der Regel durch ein und dieselbe Person erfolgen, heißt das, dass sie nicht allein das Korrektorat der häufig umfangreichen und komplizierten wissenschaftlichen oder Sachbuchmanuskripte sowie oft auch das wissenschaftliche und sprachliche Lektorat übernahm, sondern darüber hinaus auch die kompletten Gestaltungs- und Satzarbeiten der optisch und strukturell anspruchsvollen Publikationen, inklusive der Bearbeitung sämtlicher Abbildungen. Sie hat so das Profil und Renommee der im letzten Jahrzehnt im Lukas Verlag erschienenen Publikationen ganz wesentlich mitgeprägt.

Heute saß Susanne Werner zum letzten Mal an ihrem Arbeitsplatz, von dem aus sie – versteckt hinter ihren zwei Bildschirmen – den gesamten kleinen Laden immer im Blick und im Griff hatte. Sie verlässt den Lukas Verlag, um sich neuen beruflichen Herausforderungen widmen zu können, und fängt im August bei Duncker & Humblot an. Ich bedauere diesen Schritt mit Blick auf mein eigenes Unternehmen über die Maßen, weil ich mit ihr eine hervorragende Mitarbeiterin verliere, die nur äußerst schwer zu ersetzen sein wird. Zugleich kann ich ihn gut verstehen. Ich danke Susanne von Herzen für ihre treue, aufopferungsvolle langjährige Mitarbeit!

Frank Böttcher

Éva Fahidi-Pusztai bei der Auftaktveranstaltung zum internationalen Gedenken anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz

Marian Turski aus Warschau und Eva Fahidi aus Budapest werden als Auschwitz-Überlebende gemeinsam mit jungen Menschen aus Polen, Israel und Deutschland die Auftaktveranstaltung zum internationalen Gedenken anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz am 26. Januar 2015 in Berlin gestalten. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird zum Abschluss der Veranstaltung zu den Gästen aus Politik, Kultur und Gesellschaft sprechen.

Die Veranstaltung in der Berliner Urania wird vom ZDF und von Phoenix live übertragen.

Èva Fahidis Erinnerungen an ihre ausgelöschte Familie, ihre Jugend in Ungarn und ihr Leiden in Auschwitz und Stadtallendorf "Die Seele der Dinge" sind 2011 im Lukas Verlag erschienen.

Zum Jahreswechsel 2014/15

Liebe Freunde, Autoren und Kollegen,

am 1. Dezember 2015 wird sich die Gewerbeanmeldung des Lukas Verlags zum zwanzigsten Mal jähren. (Weil die ersten beiden Bücher erst im Frühjahr 1996 das Licht der Welt erblickten, soll aber mit der Jubiläumsfeier noch etwas gewartet werden.) Bei der Gründung war ich fünfunddreißig Jahre alt. Ich wusste damals sehr wohl, was ich tat und worauf ich mich einließ, trotzdem war das ganze Unterfangen größenwahnsinnig und naiv.

Frankfurter Buchmesse 2014

Die diesjährige Frankfurter Buchmesse findet vom 8. bis 12. Oktober 2014 statt. Auch der Lukas Verlag ist wieder vertreten, und zwar wie schon im letzten Jahr in der Halle 4.1 am Stand F77. Und auch unser Standpartner ist derselbe geblieben: die Gedenkstätte Deutscher Widerstand, mit der uns zahlreiche Buch-Kooperationen verbinden. Bitte besuchen Sie uns!

Zum Jahreswechsel 2013/14

Liebe Freunde, Autoren und Kollegen,

dass der Tenor und der Inhalt dieses Rundbriefs mit Blick auf die Buchbranche ähnlich skeptisch ausfällt wie der vom letzten Jahr, liegt nicht so sehr an mangelnder Kreativität meinerseits, sondern an unverändert problematischen Rahmenbedingungen sowie an einschlägigen konkreten Erfahrungen und Erlebnissen. In der Tat war das Jahr 2013 für den Lukas Verlag ein durchwachsenes.

Preis für Christiane Moll

Für Ihr im Lukas Verlag erschienenes Buch "Alexander Schmorell, Christoph Probst. Gesammelte Briefe" erhält Christiane Moll am 7. November 2013 den Wilhelm-Freiherr-von Pechmann-Preis.

Der von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern gestiftete Preis wird alle zwei Jahre verliehen und erinnert an den ersten bayerischen Synodalpräsidenten Wilhelm von Pechmann (1859-1948). Er war der erste gewählte Präsident der Evangelisch-Lutherischen Generalsynode in Bayern und ein entschiedener Gegner des NS-Regimes. Mit dem Preis zeichnet die Landeskirche herausragende Leistungen in der historisch-wissenschaftlichen Forschung oder in Bildungsarbeit und Publizistik aus, die sich vor allem mit der Rolle der Kirche während des Nationalsozialismus befassen.

Personelle Veränderung

Seit dem 1. November 2013 besteht der Lukas Verlag nur noch aus Susanne Werner und dem Verleger Frank Böttcher. Unsere bisherige Mitarbeiterin Jana Pippel ist seither beruflich in einem anderen Haus tätig. Die von ihr verantwortete Presse-, Öffentlichkeits- und Vertriebsarbeit übernimmt bis auf Weiteres wieder Frank Böttcher.

Zum Jahreswechsel 2012/13

Liebe Freunde, Autoren und Kollegen,

häufig werde ich gefragt, wie ich die Zukunft »des Buches« sähe. Doch obwohl ich seit über zwanzig Jahren beruflich aufs engste mit diesem Medium befasst und gewissermaßen von ihm abhängig bin, habe ich keine Ahnung, wie seine Zukunft sich gestalten wird – vermutlich aber problematisch, irgendwie zwischen Marginalisierung, Traditionalismus und Anpassung an die digitalen Parallelwelten fortexistierend.

Zum Jahreswechsel 2011/12

Liebe Freunde, Autoren und Kollegen,

im letztjährigen Rundbrief hatte ich mich sehr über die Bildungssituation in Deutschland verbreitet. Diesmal will ich mich nicht mit so großen Themen aus dem Fenster lehnen, sondern nur ein wenig über den Verlag und die eigenen Dinge plaudern.

Personelle Veränderung

Linda Vogt, die knapp zwei Jahre lang einen Großteil unserer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verlässlich erledigt und zuletzt auch einige Buchprojekte betreut hat, ist seit Januar 2012 bei einem anderen Verlag. Ab Februar 2012 tritt unsere neue Volontärin Jana Pippel an ihre Stelle.

Zum Jahreswechsel 2009/10

Liebe Freunde, Autoren und Kollegen,

wenn ich auf das alte Jahr zurückblicke, so war es unter anderem von guten Kon­zer­ten bestimmt.

Zum Jahreswechsel 2010/11

Mitte des letzten Jahres erhielt der Verlag ein Schreiben der Buchhandlung Bücherbogen, wonach die Berliner Staatsbibliothek "wegen akuten Geldmangels" leider sämtliche Fortsetzungen storniert habe.

Fidicin-Medaille für Dr. Ute Laur-Ernst und Dr. Gernot Ernst

Am 13. Januar 2011 erhielten die Autoren Dr. Ute Laur-Ernst und Dr. Gernot Ernst im Rahmen des diesjährigen Neujahrsempfangs des 1865 gegründeten Vereins für die Geschichte Berlins e.V. die Fidicin-Medaille. Diese Auszeichnung in der Ausstellungshalle von I.M. Pei des Deutschen Historischen Museums erfolgte in Würdigung ihrer im Jahre 2010 in zweiter Auflage im Lukas Verlag erschienenen zweibändigen Publikation »Die Stadt Berlin in der Druckgrafik 1570-1870«.

Wir sind drin

Fast fünfzehn Jahre lang haben wir es nicht nötig und auch viel zu teuer gefunden, Mitglied im Börsenverein des Deutschen Buchhandels zu sein. Jetzt hat es der Berliner Landesverband aber doch mit einer Charme-Offensive geschafft, bei ihnen einzutreten. Als Zeichen dessen, dass der Lukas Verlag nunmehr ein "ordentlicher" Verlag ist, haben wir als erstes eine Verkehrsnummer zugeteilt bekommen. Sie lautet 13542 und ersetzt ab sofort die bisherige Ersatznummer 79981. Dem Börsenblatt, das wir nun regelmäßig erhalten, war unser Sinneswandel sogleich einen Beitrag wert.

Wieland Förster erhielt den Brandenburgischen Kunstpreis

Der bedeutende Bildhauer, Graphiker und Schriftsteller Wieland Förster empfing am 12. Juli auf Schloss Neuhardenberg den Kunstpreis des brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck für sein Lebenswerk.

Katja Havemann geht juristisch gegen ein Buch aus dem Lukas Verlag vor

Pressemeldung

9783867320528Katja Havemann geht juristisch gegen das Buch von Nicole Glocke »In den Fängen von StB, MfS und CIA. Das Leben und Leiden des Eugen Mühlfeit«, das im Februar 2009 im Berliner Lukas Verlag erschienen war, vor. Auf den Versuch des Verlages, mit ihr zu einer gütlichen außergerichtlichen Einigung zu gelangen, ist sie nicht eingegangen. Seit dem 29.9.2009 liegt dem Verlag eine entsprechende Klageschrift vor.

Aktualisierung (8.4.2010): Am 2.2.2010 wurde vor dem Berliner Landgericht Tegeler Weg die Klage Katja Havemanns gegen Eugen Mühlfeit, die Autorin Dr. Nicole Glocke und den Verleger Dr. Frank Böttcher verhandelt. Das Gericht entschied, die Klage abzuweisen. Anders als vor Gericht angekündigt, verzichtete die unterlegene Gegenseite auf ein Berufungsverfahren.

Nur wenige Wochen nach dem Prozess verstarb im Alter von nur 58 Jahren völlig unerwartet unser Rechtsanwalt Dr. Niels Kolle. Wir sind ihm für sein weit über das professionell Notwendige hinausgehendes Engagement sehr dankbar und um so mehr tief betroffen von seinem jähen Tod.

Aktualisierung (24.3.2011): Am 11.3.2011 wurde eine weitere gegen das Buch gerichtete Klage, diesmal wegen weniger darin enthaltener Sätze in Bezug auf den 2004 verstorbenen Staatssekretär und Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in der DDR Günter Gaus, die dessen Witwe Erika Gaus beim Landgericht Hamburg eingereicht hatte, abgewiesen.

Zum Jahreswechsel 2008/09

Noch schwanken wir allenthalben, welches die rechte Haltung zur offenbar anstehenden Großen Krise sein könnte: die fröhlich verdrängende Annahme, uns selbst wird es so schlimm schon nicht treffen, oder raunendes Zelebrieren wildester apokalyptischer Visionen. Keiner weiß, was sein wird, und was wir aus dem Studium der Geschichte wissen, hilft uns nicht wirklich weiter.

Erinnerung an Nicolaus Heutger (1932-2008)

Am 20. Januar 2008 verstarb der angesehene Kirchenhistoriker Prof. Dr. Dr. Nicolaus Heutger im Alter von 76 Jahren. Nicolaus Heutger studierte von 1952 bis 1957 in Bethel, Heidelberg und Göttingen Evangelische Theologie und Altertumswissenschaften.

Erinnerung an Hans-Dieter Schmidt (1927-2007) und Simone Barck (1944-2007)

Der bedeutende Entwicklungspsychologe und in der DDR populäre Sachbuchautor Hans-Dieter Schmidt ist in diesem Sommer gestorben.

Bob Dylan wird 65 – und im Lukas Verlag erschien das wichtigste deutschsprachige Buch zu seinem Werk

Der soeben zu Ende gegangene Internationale Bob-Dylan-Kongreß in Frankfurt am Main war der Versuch, sich dem Werk des seit fast fünfzig Jahren weltweit bedeutendsten Musikers erstmals auch mit präzisen akademischen Fragestellungen zu nähern.

Platz 5 auf der SPIEGEL-Bestsellerliste

Am 12. April empfahl Günther Jauch in Elke Heidenreichs Sendung "Lesen!" das von Hendrik Röder und Sigrid Grabner herausgegebene Buch "Emmi Bonhoeffer. Essay, Gespräch, Erinnerung". Am 21. April stand es auf der Bestsellerliste des STERN auf Platz 10 und am 25. April auf derjenigen des SPIEGEL sogar auf Platz 5. Auf letzterer fand man es sechsmal in Folge unter den Top 20; laut "buchreport" ist der aktuelle Rang noch immer Nr. 29.

Verlagsfest!

Im Lukas Verlag gibt es mittlerweile (fast) einhundert Bücher und deshalb endlich ein Fest: am 5. Juli ab 18 Uhr bei »Dr. Stockmann« (Kneipe) in der Winsstraße 11 (Prenzlauer Berg). Alle Autoren, Kollegen, Mitarbeiter, Drucker, Buchhändler, Journalisten, Praktikanten, Vertreter, Berater und übrigen Freunde des Verlags sind herzlich eingeladen!

Ihr Frank Böttcher